Philosophischer Rabatz

Will Storr: Selfie – How the West became self-obsessed

Will Storr: Selfie – How the West became self-obsessed

„All we ever wanted was the illusion of control. But we have none, not really. And neither do the people around us who seem so intimidating in all their radiant perfection. Ultimately, we can all take comfort in the understanding that they’re not actually perfect, and that none of us ever will be.“ – Will Storr

Kurzübersicht

*Worum geht es?*Wie sich der Individualismus von früher bis heute entwickelt hat.

Du solltest dieses Buch lesen, wenn …… es dich interessiert, wie das heutige kulturelle Ideal (erfolgreich, schlank, glücklich, beliebt  – kurzum: „perfekt“ zu sein) entstanden ist und welche Gefahren das Nacheifern mit sich bringt.

Das sagt Sarah:

Man fühlt sich wie auf einer Reise durch verschiedene Länder und Generationen. Vom Individualismus im alten Griechenland, hin zum mittelalterliche Christentum, das den Menschen als Sünder sieht, hin zur Selbstwertgefühl-Bewegung in den 1980ern in Kalifornien, bis hin zur Selfie-Generation und dem „Neoliberalismus“, in dem wir heute leben.

Dennoch hat man nicht den Eindruck, aneinandergereihte Informationen aufgetischt zu bekommen, sondern vielmehr einer Geschichte zu folgen. Storr gliedert sein Werk in verschiedene Sichtweisen auf das Ich, wie z.B. „The Tribal Self“ oder „The Digital Self“. Hierbei kommen Menschen zu Wort, die er zu Forschungszwecken getroffen hat. So wird z.B. die Geschichte von John, einem Londoner Gangster, erzählt, der seine selbstsüchtigen Taten bereut. Oder von CJ, einer jungen Amerikanerin, die täglich sehr viele Fotos von sich selbst macht und auf allen Kanälen postet, weil sie Bestätigung sucht.

Die Kernaussage in Storrs Buch ist: wir sind selbstbezogener geworden, wollen perfekt sein, am besten in allem. Wer Selfie liest lernt verstehen, woher dieser Selbstbezug kommt – und kann dadurch möglicherweise besser damit umgehen.